Die Kölner mussten das 4:0 in Aachen teuer bezahlen. Die 50. Minute sollte für den Torjäger - Wunderlich steht bei 14 Saisontreffern - der Domstädter eine Tragische werden. Gerade hatte er noch das Laufduell auf der linken Seite gewonnen, sank er kurz danach mit schmerverzerrtem Gesicht zu Boden. Dazu passend, der viel- und gleichzeitig nichtssagende Griff an den unteren rechten Oberschenkel.
Einen Tag später folgte dann die bittere Gewissheit. "Mike hat sich einen Einriss in der Vernarbung der alten Verletzung zugezogen. Dieser Faserriss muss erst auskuriert werden. Die letzten beiden Spiele wird er uns nicht zur Verfügung stehen", erklärt Franz Wunderlich, Sportvorstand der Viktoria, auf RevierSport-Nachfrage. Die Viktoria gastiert am Samstag beim SV Westfalia Rhynern, am letzten Spieltag erwarten die Kölner dann Borussia Mönchengladbach. Ob Wunderlich bei einem eventuellen Titelgewinn und der damit verbundenen Aufstiegsrelegation gegen Waldhof Mannheim dabei sein würde, lässt Wunderlich senior offen: "Wir müssen erst abwarten, wie der Faserriss verheilt. Zudem müssen wir unsere Hausaufgaben erledigen und darauf hoffen, dass der KFC Uerdingen noch einmal stolpert."
Ausgerechnet Mike Wunderlich, der Mann, der vor dem Spiel noch für eine solche Euphorie gesorgt hatte. Der Kapitän, der kurz vor dem Topspiel noch mal eine Kampfansage, sowohl an die Fans als auch an seine Kollegen, gerichtet hatte. "Wir haben noch eine Chance auf den Aufstieg, ich sehe uns noch nicht abgeschlagen!" Bleibt abzuwarten, wie die Viktoria ihre zwei letzten Meisterschaftsspiele ohne ihre Kapitän lösen wird.